Das Ost­erz­ge­birge: Geschichte

Geschichte

Die Geschichte des Erz­ge­bir­ges ist wesent­lich vom Berg­bau geprägt.

Mit­tel­al­ter

Im 12. und 13. Jahr­hun­dert sie­del­ten sich die ers­ten Bau­ern aus dem Main-Fran­ken-Raum im Erz­ge­birge an.

Nach klei­ne­ren Zinn‑, Eisen­erz- und Kup­fer­fun­den ent­deckte der Berg­mann Kas­par Nizel aus Froh­nau im 15. Jahr­hun­dert ein gro­ßes Sil­ber­vor­kom­men am Schre­cken­berg. Aus­ge­löst durch die ein­träg­li­chen Funde folgte nun eine rasche Ansied­lung in der Region: 1496 grün­dete sich das spä­tere Anna­berg, 1501 die Berg­stätte Buch­holz, 1522 Schei­ben­berg und 1527 Ober­wie­sen­thal. Damit begann die Blü­te­zeit des Berg­baus und das Erz­ge­birge wurde zum euro­päi­schen Zen­trum für Bergbau.

Immer mehr Men­schen sie­del­ten sich in der Gegend an und Stra­ßen wur­den gebaut, um die kost­ba­ren Funde abzu­trans­por­tie­ren. Noch heute bekannt ist die 230 km lange „Sil­ber­straße“, die von Zwi­ckau nach Dres­den führt.

17. bis 19. Jahrhundert

Nach dem Aus­bruch des 30-jäh­ri­gen Krie­ges im 17. Jahr­hun­dert geriet der Berg­bau jedoch in die Krise und kam fast voll­stän­dig zum Erliegen.

Dar­auf­hin brei­te­ten sich andere Erwerbs­zweige im Erz­ge­birge aus, dar­un­ter zum Bei­spiel die Tex­til­her­stel­lung, die Holz- und Spiel­wa­ren­her­stel­lung, die Metall­ver­ar­bei­tung, das Spit­zen­klöp­peln und der Maschinenbau.

Nach­dem ein neuer Roh­stoff ent­deckt wurde – das Kobalt­blau – kam der Berg­bau wie­der in Schwung. Ab 1820 wurde auch Uran­erz abge­baut. Gegen Ende des 19. Jahr­hun­derts bra­chen für den Berg­bau aller­dings erneut schwere Zei­ten an. Nach der Ein­füh­rung der Gold­wäh­rung im Deut­schen Reich wur­den die Sil­ber­preise immer schwä­cher und der Berg­bau damit unrentabel.

20. Jahr­hun­dert

Im Jahr 1931 wur­den die letz­ten Sil­ber­berg­werke im Erz­ge­birge stillgelegt.

Wäh­rend des Ers­ten und Zwei­ten Welt­krie­ges wurde der Abbau von Sil­ber kurz­zei­tig wie­der­be­lebt. Danach aber war vor allem die Holz- und Spiel­wa­ren­her­stel­lung im Ost­erz­ge­birge das bedeu­tendste Gewerbe.

Nach 1945 erlebte der Berg­bau im Erz­ge­birge einen erneu­ten Auf­schwung: Die Sowjet­union ließ Uran­erz für die Ent­wick­lung von Kern­waf­fen im Erz­ge­birge för­dern. Wie­der ström­ten die Men­schen ins Erz­ge­birge, um sich eine neue Exis­tenz aufzubauen.

Schließ­lich wurde Ende des 20. Jahr­hun­derts der Berg­bau in allen Regio­nen des Erz­ge­bir­ges been­det. Vie­ler­orts ist die Berg­bau­ge­schichte in den Schau­an­la­gen und Museen zu erleben.

Heute ist das Erz­ge­birge, und vor allem das Ost­erz­ge­birge, bekannt für seine Holz­wa­ren- und Spiel­zeug­her­stel­lung. Die hier pro­du­zier­ten Räu­cher­män­ner, Nuss­kna­cker, Spiel­do­sen und Schwib­bö­gen sind begehrte Volks­kunst­ge­gen­stände, die in die ganze Welt expor­tiert werden.