Botanischer Garten Schellerhau – Rundgang
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Wegpunkt 13: Bach- und Ufervegetation

Mit der Anlage des Bachlaufes und der eingebundenen Teiche entstanden im Garten Feucht- und Uferbereiche, die günstige Kulturbedingungen für Pflanzen entsprechender heimischer Biotope bieten.

So finden wir beispielsweise am oberen Bachlauf die recht seltene, subalpine Kleine Sumpfdotterblume (Caltha palustris var. palustris), das Sumpf-Veilchen (Viola palustris), Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara) und Bach-Greiskraut (Tephroseris crispa), sowie im Uferbereich des Teiches die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides), die Europäische Trollblume (Trollius europaeus) und vom Rand in die Wasserfläche vordringend das Sumpfblutauge (Potentilla palustris).
Wegpunkt 14: Alpenlattich-Hochstaudenflur

Die farbenfrohe Alpenlattich-Hochstaudenflur ist im Erzgebirge eine überwiegend kalte Gebirgsbäche begleitende Gesellschaft, die in ihrer klassischen Ausbildung nur oberhalb von 900 m auftritt. In tieferen Lagen werden die arktisch alpinen Arten der Gesellschaft mehr und mehr vom Rauhhaarigen Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum) verdrängt.

Charakteristische Arten dieser Gesellschaft sind neben dem Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) u.a. Quirlblättriges Weidenröschen (Epilobium alpestre), Gebirgs-Frauenfarn (Athyrium distentifolium), Platanenblättriger Hahnenfuß (Ranunculus platanifolius), Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium) und Stengelumfassender Knotenfuß (Streptopus amplexifolius).
Wegpunkt 15: Zwergstrauchheide

Diese Zwergstrauchheide ist im Erzgebirge auf stark windexponierten Standorten im obersten Westerzgebirge (Fichtel- und Keilberggebiet) und in Fragmenten im Blockhaldenbereich des Kahleberges im Osterzgebirge ausgebildet. Neben der Schwarzen Krähen- und der Rauschbeere (Empetrum nigrum, Vaccinium uliginosum), die hier im Gegensatz zu ihren typischen Standorten auch auf humusarmen Mineralböden siedeln, findet man Alpen-Brandlattich (Homogyne alpina), Alpen-Flachbärlapp (Diphasiastrum alpinum), Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense), Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) und Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea) neben Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und Besenheide (Calluna vulgaris).
Wegpunkt 16: Heilkräuterecke

Die Menschen haben schon sehr früh erkannt, dass bestimmte Pflanzen eine heilende Wirkung haben. Einige charakteristische Heilkräuter der heimischen Erzgebirgsflora werden in dieser Kräuterecke vorgestellt. Unter anderem sind hier Echte Arnika (Arnica montana), Gewöhnliche Bärwurz (Meum athamanticum), Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora), Gewöhnliches Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum), Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata) und Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis) zu sehen. Weitere Heilkräuter sind entsprechend ihrer geographischen und pflanzensoziologischen Zuordnung in den entsprechenden Quartieren des Gartens zu finden.
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